Die Sammlung

Uhren repräsentieren ihre Entstehungszeit: Sie sind Zeitzeugen, Kunsthandwerk, Mechanik und Wissenschaft in vollkommener Einheit.

Diese Faszination für Pendeluhren ist in der Sammlung Andreas Ernst spürbar. Mit einer exquisiten Auswahl an antiken Pendulen aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert ermöglicht sie dem interessierten Publikum tiefe Einblicke in die Funktion als Uhr, aber auch in deren kunst- und kulturhistorischen Zusammenhänge.

Ein Schwerpunkt der rund 70 Uhren umfassende Kollektion bildet die Entwicklung der Pendule Religieuse. Aber auch französische Bronzependulen sowie einige Skelett- und Standuhren vervollständigen die Sammlung.

Andreas Ernst

Andreas Ernst (1952-2019)

Andreas Ernst verbrachte seine Kindheit in Binningen und ab den 80er Jahren wurde er in Muttenz sesshaft. Seine Grosseltern Meyer-Spinnler waren seit den 1920er Jahren mit dem Familienunternehmen Karl Meyer-Spinnler AG, ein Kies- und Sandwerk, ebenfalls dort heimisch. 

In den 90er Jahren übernahm Andreas, trotz seines Doktortitels in Biochemie und in der Schlafforschung tätig, in dritter Generation die Geschäftsleitung des Unternehmens. Durch seinen unermüdlichen Einsatz wuchs die Firma von rund 20 zu 130 Mitarbeiter an – von einem kleinen Familienunternehmen zu einem modernen, vielfältigen und sehr sozialen KMU. Bis heute erinnern sich seine damaligen langjährigen Angestellten an ihn als ihr «Cheffe», an seine Bescheidenheit, sein ruhiges Wesen und seine Menschlichkeit. Unvergessen bleiben seine Hosenträger, seine Zigaretten und sein alter roter Jeep.

 

Gleichzeitig fungierte der Hauptsitz der Firma, die sogenannte «Villa» an der Obrechtstrasse 14, als Ursprung der Sammelleidenschaft von Andreas. Schon die Grosseltern Meyer-Spinnler liebten Antiquitäten und Schätze. Als Kind bewunderte er immer einer der Standuhren mit wunderschöner Chinoiserie, die heute noch den Ausstellungsraum der Sammlung schmückt. Diese Leidenschaft für Uhren und das Phänomen «Zeit» liessen ihn nie los.

Doch nach 35 Jahren und rund 70 Uhren, die 24 Stunden lang den Alltag in Wohnung und Büro bestimmten, sollte das Ticken und Schlagen auch anderen eine Freude bereiten. Aus diesem Grund gründete seine Witwe, Io Herrmann, die Stiftung und Sammlung Andreas Ernst. Die wundervollen Stücke werden dadurch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und sollen so Begeisterung für Kunsthandwerk und Mechanik wecken.